Zwar spielen wir nun zwei Saisons hintereinander Tango – aber zwischendurch gönnen wir uns eine kleine weihnachtliche Pause. Am 26. Dezember werden wir in Weimar in der Jakobskirche ein Konzert spielen. Über die Adventszeit hinweg werden wir dieses Programm auf dem Blog vorstellen. So könnt Ihr Euch schon jetzt von uns in weihnachtliche Stimmung versetzen lassen!


Im zweiten Teil unserer „Adventsgrüße“ fahren wir fort mit den beiden anderen von uns gewählten Stücken aus dem Nussknacker von Pjotr Tschaikowksi: Trepak und Blumenwalzer. In unserem Programmheft zur Tournee „Fantasie – mit zwei Harfen durch die russische Musik“ schrieben wir 2017 darüber:

Ein Trepak ist ein traditioneller Tanz der ukrainischen Bauern, auch bekannt als Kosaken. Zu der ekstatischen Musik tanzen sie mit rhythmischem Stampfen und ausgelassenen Spagatsprüngen. In der Balletthandlung erklingt Trepak als russischer Tanz bei einer Vorführung von verschiedenen exotischen Tanzgruppen im Zauberschloss.

Mit dem Blumenwalzer beschließen wir unser Suite. Die tanzenden Blumen versammeln sich zu einem festlichen Ball. Der Blumenwalzer ist wie geschaffen für unser Programm mit zwei Harfen, da er durch eine prominente Harfenkadenz eingeleitet wird. Tschaikowski bot hier der Harfe – wie schon der Celesta zuvor – eine einzigartige Möglichkeit, ihren wunderbaren Klang zu entfalten und ihre virtuose Seite zu zeigen.

Aus unserem Programmheft 2017: „Fantasie – mit zwei Harfen durch die russische Musik“
Es ist mal wieder Zeit für ein experimentelles Arrangement: Trepak für Posaunenquartett!
Die Harfenistin Silke Aichhorn spielt den ganzen Blumenwalzer auf EINER Harfe – wir finden ihn zu zweit schon anspruchsvoll genug!

Wie manche schon beklagt haben, sind wir etwas nachlässig im Aufnehmen von Videos… Deshalb können wir Euch hier nicht schon das Konzert in unseren eigenen Bearbeitungen präsentieren. Für das richtige Harfenduo-Erlebnis müsst Ihr eben am 26. Dezember in die Jakobskirche in Weimar kommen!
Doch bis dahin könnt Ihr Euch trotzdem mit dem Nussknacker die Zeit vertreiben: Nachdem wir letzte Woche das „Original“ mit Orchester und Ballett empfohlen haben, ist es nun mal wieder an der Zeit, ungewöhnliche Arrangements vorzustellen.
Das Arrangement von Trepak für Posaunenquartett fanden wir besonders kreativ. Wir als Harfenisten wehren uns gerne gegen das Klischee vom zarten Engelsinstrument – man kann zwar auf der Harfe engelsgleiche Töne hervorbringen, doch legen wir beide viel Wert darauf, auch die wilde Seite der Harfe zu zeigen. Vielleicht geht es den Posaunisten ja anders herum? Unter dieser Besetzung stellt sich mancher womöglich etwas langsames, schwerfälliges vor. Nichts davon ist in dieser frischen Interpretation von Trepak zu hören! Es ist einfach eindrucksvoll, wie virtuos und exakt diese vier tiefen Blechinstrumente miteinander musizieren.
Der Blumenwalzer klingt für das Publikum luftig, leicht und verspielt – für die Ausführenden bedeutet er aber eine Menge Arbeit. Das gilt besonders, wenn man nicht mit einem ganzen Orchester spielt, sondern versucht, alle Stimmen auf wenige Instrumente zu verteilen. Die Hauptmelodie kann jeder sofort mitpfeifen – doch in jeder Wiederholung des Themas warten neue vertrackte Gegenmelodien. Mit zwei Harfen geraten wir da ganz schön ins Schwitzen, zumal eine nicht unbeträchtliche Menge an Pedalen zu treten ist. Und dabei soll es ja noch „luftig, leicht und verspielt“ klingen!
Die Harfenistin Silke Aichhorn hat den Blumenwalzer für eine einzelne Harfe arrangiert. Was sie da an Details herauskitzelt, ist eine tolle Leistung! Nicht alle „vetrackten Gegenmelodien“ sind auf einer Harfe darstellbar, wenn man gleichzeitig immer die Melodie mitspielen muss.
Doch mehr als Silke Aichhorn kann man wohl nicht mit einer Harfe aus dem Blumenwalzer herausholen! Viel Spaß beim Anschauen ihres Videos!

Laura & Daniel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert