Kürzlich war ich zu Gast beim „Kulturtreff Europäisches Harfenmuseum e.V.“ Der Verein hat sich die Förderung und Bewahrung des Kulturguts Harfe zur Aufgabe gemacht. Er sammelt historische Instrumente und beherbergt ein riesiges Notenarchiv. Der Kulturtreff unterstützt Forschungen zur Geschichte des Instruments und richtet kulturelle und wissenschaftliche Veranstaltungen aus.
Für 2019 ist ein deutsch-irisches Harfen-Symposium zu Ehren des irischen Harfenisten Derek Bell geplant.
In der privaten Sammlung historischer Harfen eines Vereinsmitglieds, das anonym bleiben möchte, hatte ich das Glück, einige Schnappschüsse machen zu dürfen.
Teil der Sammlung sind einige etwa hundertjährige englische Erard-Harfen, sowohl mit Doppelpedalmechanik als auch Einfachpedalharfen. Anders als heute üblich sind auch die Einfachpedalharfen vergoldet und reich verziert; ein beliebtes Motiv sind vier Engel oben an der Säule.
Jede Harfe, die ich anschauen durfte, war schöner als die vorherige! Die meisten von ihnen sind leider nicht mehr spielbar. Die hohe Spannung normal gestimmter Saiten würde das alte Holz zu sehr belasten. Manche Harfen sind aber voll besaitet und spielbar, wenn man sie ein ganzes Stück tiefer stimmt.
Auch die Füße und Resonanzböden sind üppig geschmückt: Bilder von Harfenspielern oder goldene Einhörner – wer hat so etwas heute schon auf seiner Harfe!
Ein besonderes Highlight für mich war die Pleyelharfe. Leider ist kein genaues Baujahr bekannt.
Endlich konnte ich eine chromatische Harfe aus nächster Nähe betrachten. Darauf spielen konnte ich leider nicht – natürlich nur wegen der fehlenden Saiten ;-) Doch es ist schon ein imposantes Instrument – noch größer und vor allem massiger als eine Konzertharfe!
Ich danke dem Kulturtreff Europäisches Harfenmuseum e.V. für diese Gelegenheit!